21.02.2025

Vendor-Lock-In überwinden: Drei Erfolgsfaktoren für die Migration geschäftskritischer IT-Systeme

Vendor-Lock-In überwinden: Erfolgsfaktoren für die Migration geschäftskritischer IT-Systeme

Deutliche Preissteigerungen im Softwaremarkt stellen Unternehmen vor massive Herausforderungen. Immer häufiger führt historisch gewachsene Software zu einem kritischen Vendor-Lock-In – besonders bei Systemen, die für Kernprozesse unverzichtbar sind. Ein Praxisbeispiel zeigt, wie sich diese Abhängigkeit brechen lässt:

 

Fallstudie: 

Millionen-Ersparnis trotz knappem Zeitrahmen

 

Ein langjähriger Kunde stand vor dem Auslaufen seines Software-Lizenzvertrags. Nach einer Übernahme des Anbieters drohten Kostensteigerungen von über 100 Prozent. Das Ziel: Die Ablösung einer zentralen Automationsplattform für das Kernbankgeschäft binnen 18 Monaten.

Gemeinsam realisierten wir:

 

  1.  Rechtzeitige Einführung einer alternativen Lösung vor Vertragsende
  2. Jährliche Einsparungen im Millionenbereich durch reduzierte Lizenzkosten
  3. Zukunftssichere IT-Architektur bei minimalen Betriebsunterbrechungen

 

Für diesen Erfolg wurde Intero Consulting mit dem Best of Consulting Award (Kategorie Manufacturing & Operations) ausgezeichnet.

3 Erfolgsfaktoren für Ihre IT-Migration

Wie also gelingt die Ablösung geschäftskritischer Systeme trotz Vendor-Lock-In? 

Drei strategische Hebel machten den Unterschied:

1. Projektmanagement als Erfolgsmotor: Expertise und Koordination

Gerade Softwaremigrationen erfordern ein tiefes Technikverständnis und unternehmensweite Koordination - vor allem des leitenden Projektmanagements. Durch oftmals viele Abhängigkeiten und Schnittstellen ist daher eine professionelle Koordination wichtig. 

Wie also sind wir vorgegangen?

 

  • Hybride Teams aus internen und externen Experten
    Während interne Experten Systeme und Anwendungsszenarien bis ins Detail kennen, bringen externe Partner das notwendige Know-How für die Implementierung der neuen Lösung mit. Entscheidend ist eine klare Rollenverteilung und eine durchdachte Koordination durch das Projektmanagement. Es muss technische Details bis zu einer gewissen Tiefe durchdringen und verständlich an alle Expertenteams kommunizieren.
  • Technische Tiefe trifft strategische Weitsicht
    Das Projektteam muss nicht nur die technische Problemstellung verstehen und bewältigen können, sondern auch die Unternehmensziele im Blick behalten. Nur so lassen sich Abhängigkeiten zu anderen Systemen (z.B. ERP, CRM) managen und Downtimes minimieren.
  • Lessons Learned aus der Praxis:
    In unserem Projekt sorgte ein straffes technisches Change-Management für reibungslose Abläufe – von der Nachtmigration einzelner Module bis zum Rollback-Plan für kritische Szenarien.

2. Big Bang vs. Iterativ: Der richtige Migrationsansatz

Für die Migration der Produktionsumgebung gibt es verschiedene Ansätze: „Alles auf einmal“ oder Schritt für Schritt? 

Sowohl eine Komplettumstellung als Big Bang als auch eine schrittweise Migration über einen längeren Zeitraum sind grundsätzlich denkbar. Ziel ist dabei die Betriebsunterbrechung möglichst kurz und außerhalb der Geschäftszeiten zu halten. Geleitet von diesem Grundsatz müssen die verfügbaren Optionen gegeneinander abgewogen werden. 

Denn beide Ansätze haben Vor- und Nachteile:

 

BIG BANG | ITERATIVE MIGRATION
Kurze Gesamtdauer | Geringes Risiko pro Schritt
Hohes Ausfallrisiko | Möglichkeit zur kontinuierlichen Optimierung
Ideal für einfache Systeme  | Perfekt für komplexe Legacy-Umgebungen

 

Unsere Lösung: Ein hybrides Modell.


Im Projekt migrierten wir Module nach aufsteigender Komplexität – jeweils als „Mini-Big-Bang“ außerhalb der Geschäftszeiten. So konnten wir:

 

  • Fehlerquellen früh identifizieren,
  • Team-Know-how iterativ aufbauen,
  • Die Gesamt-Downtime auf unter 12 Stunden begrenzen.

3. Konsequente Priorisierung: Fokus auf Business-Critical Features

Falls das Migrationsprojekt unter hohem Zeitdruck durchgeführt werden muss – etwa, weil Softwarelizenzverträge auslaufen – ist oft eine komplette Abbildung aller Features der alten Plattform durch die neue Lösung zunächst nicht möglich. 

In diesem Fall müssen Features konsequent priorisiert werden:

 

  • Phase 1: Priorisierung der geschäftskritischen Features, die den Geschäftsbetrieb sichern
  • Phase 2: Refactoring weniger kritischer Funktionen nach Go-Live

 

Beispiel aus der Praxis:
Der Kunde konnte zunächst auf weniger geschäftsrelevante Features verzichten. Nach der Kernmigration wurden noch benötigte Features in der neuen Umgebung sogar effizienter nachgebaut – ohne Zeitdruck. Einige nicht mehr genutzte Features konnten dagegen gestrichen werden.

Auf diese Weise kann durch gezielte Planung und Koordination auch ein ambitionierter Zeitplan für die Ablösung eines zentralen IT-Systems eingehalten werden.

Fazit: Auflösung Vendor-Lock-In als Chance für gleichzeitige Modernisierung

Die Ablösung von Legacy-Systemen erfordert Mut – aber mit der richtigen Strategie wird sie zum Wachstumstreiber. 

Unsere Checkliste für Ihren Erfolg:

 

  • Ressourcenplanung: Hybrides Projektmanagement mit technischer Expertise
  • Migrationsansatz: Iterativ mit klarem Rollback-Konzept
  • Feature-Priorisierung: Business-Critical First
Nachhaltige Strategien für Ihren Erfolg:

Sie stehen vor ähnlichen Herausforderungen?

  • Drohende Lizenzkostensteigerungen?
  • Technologische Sackgassen durch veraltete Systeme?
  • Fehlende Flexibilität für digitale Transformation?

 

Ob steigende Softwarekosten oder technologische Legacy-Lasten – unsere Experten unterstützen Sie bei der reibungslosen Systemablösung.

Kontaktieren Sie unsere Experten für IT-Steuerung – wir zeigen Ihnen, wie Sie in 12-24 Monaten unabhängig von teuren Monopolanbietern werden.

Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Strategiegespräch.

 

Ihre Experten zum Vendor-Lock-In

Dominik Sachse

Partner
Dies ist ein Porträtfoto von Damian Koch.

Damian Koch

Senior Consultant

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