22.12.2023

IT-Outsourcing erfolgreich umsetzen

Vorwärts in die Zukunft

Digitale Transformation ist heutzutage ein zentrales Ziel vieler Unternehmen. Die Idee, bestehende Geschäftsmodelle und -prozesse von Grund auf neu zu gestalten, um Ressourcen und Kosten zu optimieren, begeistert die Wirtschaftswelt. Die wesentliche Grundlage hierfür und damit auch das Fundament der meisten modernen Unternehmen ist die notwendige Informationstechnologie.

Die Gestaltung der IT ist dabei Dreh- und Angelpunkt. Im Vergleich zu individuellen, komplex-verzahnten IT-Lösungen erweisen sich modulare und standardisierte IT-Landschaften als förderlich für Innovation und sind sowohl ressourcen- als auch kostenschonend. Ein effizientes IT-Sourcing ist dabei ausschlaggebend. Da der Weg zur Standardisierung bei Fremdbezug teilweise leichter ist, lagern mittlerweile viele Unternehmen ihre IT oder Teile ihrer IT aus. Gründe für ein IT-Outsourcing sind unter anderem Fokussierung auf das Kerngeschäft, fehlende Kompetenzen im eigenen Unternehmen sowie angestrebte Kostenreduktion.

Vor und während einer Auslagerung müssen sich Unternehmen damit auseinandersetzen, welche Teile der IT ausgelagert werden können und sollen, welche Prozesse und Kompetenzen von entscheidender Bedeutung für das Steuern der Auslagerung sind und wie die IT-Landschaft konkret gestaltet werden kann.

 

Ein IT-Outsourcing betrifft mehr als nur IT

Ein IT-Outsourcing bezeichnet die Verlagerung von IT-Services eines Unternehmens zu einem anderen Unternehmen, welches diese als Dienstleistung erbringt. Zu diesen IT-Services zählen neben Software und Hardware auch die dazugehörigen Verträge und Anlagen, sowie das agierende Personal.

Als Grundlage eines IT-Outsourcings sind vorab drei Parameter zu analysieren:

  • Zielorganisation

    Das verlagernde Unternehmen muss entscheiden, in welche Zielorganisation die IT verlagert werden soll. Sollen die IT-Services in ein oder mehrere Unternehmen verlagert werden? Sind diese Unternehmen externe Dienstleister oder interne Unternehmen, wie z.B. Konzern-IT-Dienstleister? Befinden sich diese Unternehmen im Inland oder können sie auch im Ausland sitzen?

  • Umfang und Integrationstiefe

    Je nach Geschäftsmodell und Standardisierungsgrad der IT im Unternehmen, muss ein geeigneter Umfang für das Outsourcing definiert werden. Auf oberster Ebene kann zwischen den Bereichen Arbeitsplatz- und Anwendungsbetrieb sowie zwischen den Ebenen Infrastruktur (IaaS), Betriebssystem (PaaS) und Applikation (SaaS) unterschieden werden.

  • Migrationsart

    Neben Zielorganisation und Umfang hat ebenso die Migrationsart einen großen Einfluss auf die Verlagerung. Findet ein “Lift and Shift” Transfer, also das reine Verschieben eines IT-Services, statt oder ist eine Transformation in die Zielorganisation notwendig? Im Falle einer Transformation, ist zu entscheiden, ob diese vor, während oder nach dem Transfer vorgenommen wird?

Alle drei Parameter sind in einer Due Diligence Phase zu analysieren, um basierend darauf ein passendes Zielbild der IT-Landschaft für das Unternehmen zu definieren und entsprechende Dienstleister auszuwählen.

Unabhängig von dem Zielbild und einzelnen Ausprägungen der Parameter haben sich für die Umsetzungsphase eines IT-Outsourcings vier Themenbereiche aus unseren Projekterfahrungen und Best Practices als zwingend erforderlich erwiesen:

  • Technische Migration

    Die Durchführung eines IT-Outsourcings kann sich als gute Gelegenheit erweisen, die derzeitige IT-Landschaft aufzuräumen und zu modernisieren. Daher müssen Unternehmen im Zuge der Verlagerung entscheiden, ob Teile ihrer IT transferiert, neu aufgebaut oder dekommissioniert werden sollen. Dazu gehören nicht nur Hardware und Software, sondern auch die Migration von Daten und der Umgang mit Archivierung und Backup. Im Zuge des Transfers werden häufig auch Investitionen in eine moderne und zukunftsfähige IT (z.B. Cloud) vorgenommen. Neben dem Aufbau von Schnittstellen zwischen den Unternehmen sind auch geeignete IT-Sicherheits-Maßnahmen zu etablieren.

  • IT-Governance

    Um im laufenden Betrieb die Steuerung des Dienstleisters sicherzustellen, ist eine geeignete IT-Governance aufzubauen. Innerhalb der IT-Organisation sind notwendige Rollen zu definieren (z.B. Provider-Steuerung, Controlling, etc.). Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit beider Unternehmen nach einem abgeschlossenen Outsourcing sollte außerdem ein Zusammenarbeitsmodell inklusive beidseitigem Rollenmodell und Gremienstruktur ausgearbeitet werden. Neben diesem Modell sollten alle für die Steuerung von IT relevanten Prozesse (z.B. Incident Management und Change Management) und die damit verbundenen Aufgaben und Zuständigkeiten klar definiert werden. Idealerweise kann hier ein Service Management Tool (z.B. ServiceNow) etabliert werden, welches von beiden Unternehmen verwendet werden kann.

  • Personal

    IT-Auslagerungen bringen meistens Personalveränderungen mit sich, die im Unternehmen kommuniziert und durchgeführt werden müssen. Hierfür wird definiert, welche Rollenprofile nach der Verlagerung notwendig sind. Basierend darauf werden Entscheidungen bezüglich Personalabbaus, -aufbaus oder möglicher Personalübergange getroffen. Bei diesen Veränderungen ist ein sensibles Stakeholder Management vor allem mit Betroffenen, Führungskräften und ggf. einem Betriebsrat notwendig. Die Personaländerungen werden durch vertragliche Anpassungen (z.B. Arbeitsvertrag, Betriebsvereinbarung) umgesetzt. Bei einem Personalübergang ist außerdem das entsprechende Onboarding zu planen. Hierbei ist ein gutes Change Management entscheidend, um potenzielle Unsicherheiten oder Unmut bei den Betroffenen zu vermeiden und die Veränderung eng zu begleiten.

  • Recht, Compliance und Einkauf

    Um ein Outsourcing zu anderen Unternehmen durchzuführen, müssen zwischen den Unternehmen rechtlich bindende Verträge abgeschlossen werden. Zum einen für das Verlagerungsvorhaben selbst – der sogenannte Projektvertrag – und zum anderen für den laufenden Betrieb – der Outsourcing Vertrag. Bei der Vertragsgestaltung sind vor allem bei regulierten Unternehmen regulatorische Anforderungen (wesentliche oder nicht wesentliche Auslagerung) zu berücksichtigen. Je nach Umfang des IT-Outsourcings sind teilweise Genehmigungen beim Regulator einzuholen, für die entsprechende Vorlaufzeiten einzuplanen sind. Für Verträge, die aufgrund des Outsourcings verlagert werden sollen (z.B. Lizenzverträge), ist zu prüfen, ob Vertragskündigungen durchzuführen sind oder Regelungen zu Vertragsübernahmen vereinbart werden können. Mit dem Übergang ist eine umfangreiche, strukturierte und ordentliche Asset-Liste und danach -Pflege ebenso wichtig.

Die Themenbereiche geben einen Überblick anfallender Themen. Je nach IT-Outsourcing Vorhaben sind weitere übergreifende Themen wie z.B. Berechtigungsmanagement zu berücksichtigen.

 

Wesentliche Herausforderungen der Unternehmen für ein IT-Outsourcing Projekt sind:

  • Die größte Herausforderung eines IT-Outsourcing Projektes liegt meist in der Komplexität und Vielschichtigkeit der IT. Viele, oft unbekannte Abhängigkeiten hindern Unternehmen an einem klaren Überblick und erschweren bzw. verzögern damit einen Transfer.
  • Wenig Erfahrung mit IT-Outsourcing, gepaart mit knappen Ressourcen halten Unternehmen ab, den Schritt zur Verlagerung zu wagen.
  • Outsourcing beeinflusst nicht nur die Kultur des Unternehmens selbst, sondern kann ebenfalls eine Herausforderung in der Kooperation zwischen den beteiligten Unternehmen darstellen.

 

Intero Consulting begleitet Ihr IT-Outsourcing von der ersten Vorhabenüberlegung bis zum erfolgreichen Abschluss der Umsetzung

Erfolgreiche IT-Outsourcings durch strukturiertes Vorgehen, standardisierte Tools sowie Methoden aus Erfahrung und Best Practices unterschiedlicher Projekte:

Wir unterstützen Sie dabei, eine Projekt- oder Programmstruktur für Ihr Outsourcing-Vorhaben aufzusetzen und alle notwendigen Themenbereiche entsprechend zu berücksichtigen. Von der strategischen Entscheidung für eine Verlagerung bis hin zur Migration und Übergabe des Projekts in die Linie stehen wir Ihnen als erfahrener Partner zur Seite.

Uns ist die Wichtigkeit einer transparenten und kontinuierlichen Kommunikation sowohl innerhalb des Projekts als auch an alle relevanten Stakeholder bewusst. Dies findet in der Steuerung entsprechende Beachtung. Mit einer bewährten Vorgehensweise unterstützen wir Sie, die Herausforderungen und Risiken zu antizipieren und führen das Projekt gemeinsam zum Erfolg.

 

Sie profitieren von unseren Best Practices aus verschiedenen IT-Outsourcing Projekten und unserer fachlichen Expertise in den Bereichen IT-Governance und Einkauf.

Ihre Ansprechpartner

Dies ist ein Porträtfoto von Nadine Göppel.

Nadine Göppel

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Lukas Meißner

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