Strategisches und operatives Providermanagement

Auswahl der Provider, Analyse und Optimierung durch Marktanalysen und Wettbewerbsbeobachtung

In der strategischen Providerplanung steht die komplexe Entscheidung über die optimale Auswahl von Dienstleistern und Lieferanten im Mittelpunkt, welche durch eine ausgewogene Abwägung von Compliance, Kosten, Anbieterleistung, Innovationsförderung und Unternehmenszielen geprägt ist. Dabei ist es für das Providermanagement entscheidend, die Sourcing Strategie (z.B. Single/Multi Sourcing oder Fertigungstiefe) zu berücksichtigen. Eine wesentliche Herausforderung liegt in der kontinuierlichen Anpassung an sich verändernde Marktbedingungen.

Die Marktanalyse eines Providermanagements umfasst die kontinuierliche Überprüfung und Analyse des Dienstleistungsmarktes, um die optimale Auswahl und Integration von Anbietern sicherzustellen. Dabei ist es entscheidend, die aktuellen Trends und Entwicklungen in Bezug auf Fertigungstiefen zu verfolgen, sogar in der stark regulierten Finanzbranche beobachtet man in den letzten Jahren einen deutlich Anstieg der Fertigungstiefen bei Auslagerungen. Insbesondere im Kontext der Digitalisierung, um stets am Puls der Zeit zu bleiben und das Serviceportfolio entsprechend anzupassen.

Governance im Sinne des Unternehmens - wie ist das Provider Management aufgestellt - und Governance in Bezug auf die Zusammenarbeit mit dem Provider hierbei ist vor allem die Vertragsgrundlage die Basis und entsprechende Standardisierung

Ein übergreifendes Steuerungsmodell ist ein Rahmenwerk zur standardisierten Verwaltung von Providern und hängt maßgeblich von der Organisation des Provider Managements ab. Es definiert Rollen und Verantwortlichkeiten, legt Leistungsindikatoren fest, etabliert Governance-Strukturen, ermöglicht Risikomanagement, berücksichtigt Compliance Anforderungen und fördert kontinuierliche Verbesserung. Durch die Harmonisierung der Provider Steuerung sind Qualitäts- und Effizienzsteigerungen möglich. Wesentlich für den Erfolg ist der Detailierungsgrad der Vorgaben, sodass diese für möglichst viele Provider angewendet und gleichzeitig den Spezifika gerecht werden können.

Provider Management. Vertritt das Unternehmen ggü. Dem Provider, vertritt diesen aber gleichzeitig auch im Unternehmen ggü. Fachbereichen, Einkauf, Management oder anderen Stakeholdern

Effektive Kommunikation und Koordination zwischen internen Abteilungen und externen Dienstleistern ist das Fundament für eine reibungsloses Umsetzung des Demand Managements, Performance Managements und von Projekten oder Dienstleistungen. Hierbei spielt das Providermanagement als Single Point of Contact (SPOC) zwischen beiden Parteien die Schlüsselrolle.

Das Providermanagement steht vor der Herausforderung, sich verstärkt mit den kontinuierlich wachsenden und komplexer werdenden regulatorischen Anforderungen von deutschen und europäischen Regulierungsbehörden auseinanderzusetzen. Dies führt dazu, dass die Risikoanalysen von Providern und Sub-Providern zunehmend an Bedeutung gewinnen, sich in ihrer Komplexität steigern und mit einem höheren Aufwand verbunden sind. Zugleich wird die Führung und Pflege eines vollumfänglichen Informationsregisters (Register of Information – DORA) immer präziser vorgeschrieben und häufiger von Regulierungsbehörden gefordert. In diesem Zusammenhang gewinnt die Steuerung von Providern eine immer größere Bedeutung. Die Finanzdienstleistungsbranche fungiert hierbei mit DORA als Vorreiter.

Das Demand Management im Providermanagement beinhaltet die Abstimmung mit Fachbereichen und Providern, wobei Herausforderungen in der präzisen Bedarfsprognose auftreten, um flexibel auf sich ändernde Anforderungen zu reagieren und gleichzeitig die Kosten zu kontrollieren. 

Das Providermanagement nimmt auch eine Rolle als Qualitätssicherung wahr, indem das Service-Portfolio und langfristige Geschäftsziele im Demand Handling Prozess berücksichtigt werden.

Das operative Performance Management des Providermanagements gewährleistet die Überprüfung der vertraglich vereinbarten Leistungen eines Providers. Ein übergreifendes Steuerungsmodell für Provider stellt dabei eine standardisierte Herangehensweise zur Überwachung von Providern dar, um vereinbarte SLAs auf ihre Einhaltung zu prüfen und in ihrer Korrektheit zu validieren.

Beim Performance Management ist es wichtig den Überblick zu behalten und sich auf die wesentlichen Kennzahlen zu konzentrieren.

Das Commercial Management im Providermanagement konzentriert sich auf die Sicherstellung der Kostenkontrolle, die Budgetplanung und eine effektive Vertragsausgestaltung, um sicherzustellen, dass die erbrachten Leistungen im Einklang mit den vereinbarten kommerziellen Bedingungen stehen.