11.04.2024

DORA Readiness Analyse

Finanzdienstleister unter Druck Neue EU-Verordnung: Digital Operational Resilience Act muss bis Januar 2025 umgesetzt werden

Stärkung der digitalen Widerstandskraft mit unserer DORA Readiness Analyse

 

Im Januar 2023 trat ein bedeutender Meilenstein für die Sicherheit und Widerstandsfähigkeit in der Finanzdienstleistungsbranche in Kraft: Die EU-Verordnung zur digitalen operativen Resilienz (DORA) wurde wirksam. Bis Januar 2025 sind sämtliche Unternehmen in der Finanzdienstleistungsbranche verpflichtet, die Richtlinien dieser Verordnung zu implementieren. Diese wegweisende Maßnahme zielt darauf ab, eine umfassende branchenweite Regulierung für Cybersicherheit, IKT-Risiken und digitale operative Resilienz zu etablieren, wodurch der europäische Finanzmarkt erheblich gestärkt und effektiv vor Cyberrisiken und den Herausforderungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) geschützt wird. 

Die Einführung dieser neuen Verordnung bringt zweifellos Herausforderungen für die Finanzdienstleistungsbranche mit sich. Im Vergleich zu bestehenden Vorschriften wie VAIT und BAIT stellt die DORA-Verordnung eine noch tiefgreifendere Regulierung dar, indem u.a. sowohl existierende Anforderungen erweitert als auch zusätzliche Anforderungen definiert werden. Dies erfordert eine gründliche Analyse und Anpassung der Geschäftspraktiken, um die DORA- Compliance sicherzustellen. Dabei stehen Finanzdienstleistungsunternehmen vor einem Zielkonflikt, da sie die Verfügbarkeit von vorhandenen Ressourcen mit dem erforderlichen Fachwissen und den notwendigen Analysen in Einklang bringen müssen. 

In diesem Zielkonflikt können spezialisierte Unternehmensberatungen wie Intero Consulting wertvolle Unterstützung bieten. Mit langjähriger Erfahrung im Bereich regulatorischer Verordnungen wie der VAIT und maßgeschneiderten Assessment-Tools können wir schnell und effizient den aktuellen DORA-Compliance-Status erfassen. Unter Berücksichtigung einer optimalen Ressourcennutzung identifizieren wir potenzielle Lücken und definieren geeignete Maßnahmen, um diese ressourcenschonend zu schließen und die DORA-Compliance des Finanzdienstleistungsunternehmens zu gewährleisten. 

Die vier Fokusthemen der DORA-Verordnung

DORA spezifiziert sich auf die vier folgenden Fokusthemen:

Darstellung der vier tragenden Säulen der DORA-Verordnung der EU.
  • ICT Risk Management

    DORA verpflichtet Finanzdienstleistungsunternehmen, ein angemessenes IKT-Risikomanagementrahmenwerk einzurichten, das die Identifizierung, Bewertung, Überwachung, Meldung und Minderung von IKT-Risiken umfasst. Das Rahmenwerk sollte auf die Art, den Umfang, die Komplexität und das Gefährdungsprofil der Geschäftstätigkeit zugeschnitten sein und eine klare Zuteilung von Verantwortlichkeiten, eine angemessene Ressourcenzuweisung, eine wirksame Steuerung und Überwachung sowie eine regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung umfassen.

    Finanzdienstleistungsunternehmen müssen auch angemessene Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um die Verfügbarkeit, Integrität, Vertraulichkeit und Authentizität ihrer IKT-Systeme zu gewährleisten. Dazu gehört die Anwendung von branchenüblichen Standards, die Durchführung von Penetrationstests und Schwachstellenbewertungen, die Implementierung von Vorfallreaktionsplänen und die Sicherstellung von Datenwiederherstellungskapazitäten.

  • ICT-Related Incident Management, Classification and Reporting

    Im Bereich Incident Management beschreibt DORA wie Finanzdienstleistungsunternehmen mit IKT-Vorfällen umgehen und diese klassifizieren und melden sollen. IKT-Vorfälle sind Ereignisse, die zu einer Beeinträchtigung oder Unterbrechung der IKT-Dienste, -Systeme oder -Netzwerke führen oder führen könnten oder die die Vertraulichkeit, Integrität oder Verfügbarkeit der IKT-Assets gefährden. 

    Finanzdienstleistungsunternehmen müssen eine interne Meldekette für IKT-Vorfälle einrichten, die angemessene Eskalationsverfahren, Mitteilungsmechanismen und Rollen und Verantwortlichkeiten beinhaltet. Sie müssen auch einen Prozess zur Ermittlung des Schweregrads von IKT-Vorfällen haben, der auf den Auswirkungen auf die Geschäftskontinuität, die Kunden, die finanzielle Stabilität und den Ruf basiert. Des Weiteren müssen schwerwiegende IKT-Vorfälle unverzüglich den zuständigen Behörden gemeldet werden. Dies soll dazu beitragen die gemeinsame Überwachung, Bewertung und Analyse von IKT-Vorfällen auf nationaler und EU-Ebene zu erleichtern und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Aufsichtsbehörden zu fördern.

  • Digital Operational Resilience Testing

    Ein zentrales Thema der DORA ist das Testen der digitalen operationellen Resilienz. Hierbei soll die Wirksamkeit der IKT-Sicherheitsmaßnahmen und -Verfahren regelmäßig getestet und überprüft werden. Zu diesem Zweck müssen interne oder externe Tests durchgeführt werden, die auf einer Reihe von Szenarien basieren, die die Bedrohungen und Schwachstellen der IKT-Systeme und -Netzwerke widerspiegeln. Die Tests sollen die Fähigkeit der Finanzdienstleistungsunternehmen zur Erkennung, Verhinderung, Minderung und Behebung von IKT-Vorfällen und -Störungen bewerten. 

    Einen besonderen Fokus legt DORA beim Testen der digitalen operationellen Resilienz auf TLPT. Dies steht für Threat-Led Penetration Testing, eine Methode zur Bewertung der IKT-Sicherheit von Finanzdienstleistungsunternehmen. Hierbei werden realistische Bedrohungsszenarien nachgebildet, die auf den Akteuren, den Zielen, den Taktiken und den Techniken basieren, die bei aktuellen Angriffen beobachtet werden. TLPT soll die Schwachstellen und Lücken in den Verteidigungsmechanismen identifizieren und Empfehlungen zur Verbesserung der digitalen operationellen Resilienz geben. Umfang und Häufigkeit eines TLPT werden dabei von der zuständigen Aufsichtsbehörde bestimmt.

  • Managing of ICT Third-Party Risk

    DORA sieht vor, dass Finanzdienstleistungsunternehmen ihre IKT-Risiken überwachen und steuern müssen, insbesondere solche, die sich aus der Abhängigkeit von Dritten ergeben. IKT-Drittrisiken sind Risiken, die sich aus der Nutzung von oder dem Vertrauen auf IKT-Dienstleistungen, -Systeme oder -Netzwerke ergeben, die von externen Anbietern bereitgestellt werden. Dabei soll ein risikobasierter Ansatz verfolgt werden, um die IKT-Drittrisiken zu identifizieren, zu bewerten und zu mindern und dabei die Art, den Umfang und die Komplexität der Geschäftstätigkeit sowie die möglichen Auswirkungen auf die finanzielle Stabilität zu berücksichtigen. Beispielsweise müssen geeignete Due-Diligence-Verfahren vor einer vertraglichen Vereinbarung mit einem IKT-Drittdienstleister durchgeführt und im Nachgang regelmäßig kontrolliert werden. Außerdem muss sichergestellt werden, dass angemessene Kontroll- und Kontingenzmechanismen existieren, um die Kontinuität und Qualität der IKT-Dienstleistungen zu gewährleisten und auf etwaige Störungen oder Ausfälle zu reagieren.

    Einen zentralen Aspekt zur Steuerung der Risiken im Zusammenhang mit IKT-Drittanbietern stellt auch das „Register of Information“ dar, welches ein übergeordnetes Inventar für IKT-Drittanbieter Dienste repräsentiert und unter anderem die Dokumentation der zugehörigen Wertschöpfungsketten erfordert, vor allem für Dienste, die kritische oder wichtige Funktionen unterstützen.

Regulatorisches Fachwissen und Branchenkenntnis ist bei der Erfüllung der DORA-Anforderungen entscheidend

Um sicherzustellen, dass die DORA-Anforderungen erfüllt werden, ist es wichtig, den aktuellen Stand der Umsetzung zu erfassen, bevor Maßnahmen definiert werden. Neben der Einschätzung interner Fachexperten ist es hilfreich, auch eine objektive Bewertung durch eine spezialisierte Unternehmensberatung in Anspruch zu nehmen. 

Diese objektive Bewertung erfolgt durch das Zusammenspiel von regulatorischem Fachwissen, branchenspezifischem Know-how in der Finanzdienstleistungsbranche sowie einer fundierten Analyse vorhandener Evidenzen wie Richtlinien, Leitlinien, Dokumentationen und Experteninterviews.

Intero Consulting hat dafür einen Fünfphasenplan entwickelt, der durch Audit-Kommunikationsschulungen für interne Verantwortliche sowie maßgeschneiderte Prozesse ergänzt wird, um im Fall von Audits klar definierte Verantwortlichkeiten und eine effektive Informationsbereitstellung zu garantieren.

Intero Consultings Fünf Phasen zur Compliance bei DORA

Phase 1: Setup

Im ersten Schritt legen wir die Verantwortlichkeiten fest, etablieren die Projektorganisation und führen einen gemeinsamen Kick-Off mit allen beteiligten Parteien durch.

Phase 2: Self-Assessment

Ihre internen Fachexperten nutzen einen klar definierten Fragenkatalog zu den DORA-Anforderungen, um den aktuellen Zustand zu bewerten und erste Diskrepanzen zwischen Ist und Soll zu identifizieren. Die Ergebnisse werden im Assessment-Tool dokumentiert.

Phase 3: Interview

Das Intero Team validiert das zuvor durchgeführte Self-Assessment durch intensive Rücksprachen und Diskussionen mit Ihren internen Fachexperten. Dadurch tragen wir nicht nur dazu bei, das Verständnis und Bewusstsein für die Inhalte und die Bedeutung der DORA-Anforderungen in Ihrer Organisation zu fördern, sondern auch mögliche Maßnahmen zur Verbesserung zu identifizieren.

Phase 4: Ergebnis

Die Ergebnisse des Assessments werden abschließend zusammengefasst und präsentiert. Darüber hinaus wird ein Mitigationsplan erstellt, der die erforderlichen Schritte für die Umsetzung enthält.

Phase 5: Umsetzung Mitigationsplan 

Die Fachabteilungen setzen den Mitigationsplan im Rahmen eines Projekts um. Intero Consulting bietet in diesem Zusammenhang konzeptionelle Unterstützung für dedizierte Mitigationsmaßnahmen an.

Wie kann Intero Consulting Sie bei DORA unterstützen?

  • Wir unterstützen Sie bei der Vorbereitung, Einführung und Umsetzung der DORA-Vorgaben. 
  • Mit unserem integrativen Beratungsansatz ermöglichen wir ein stakeholdergerechtes Programm-/ Projektmanagement und begleiten von der Zielsetzung über die Planung bis hin zur Projektdurchführung. 
  • Unter Beachtung von individuellen, unternehmensspezifischen Rahmenbedingungen stärken wir Ihre digitale Widerstandskraft mit unserer DORA Readiness Analyse . 
Hier finden Sie weitere Infos zu unserer DORA Readiness Analyse

Ihre GRC-Experten

Jochen Friedrich

Partner
Dies ist ein Porträtfoto von Michael Lohmann.

Michael Lohmann

Associate Manager
Ein Portät von Philipp Fackler.

Philipp Fackler

Associate Manager
Ein Porträt von Tobias Dusch.

Tobias Dusch

Senior Consultant

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