Digitalisierung im Asset Management: KI, Automatisierung und Tokenisierung

Asset Management nimmt eine zentrale Rolle in der Finanzindustrie ein – und die technologischen Veränderungen der vergangenen Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. Ob es die Automatisierung von Prozessen, die bessere Nutzung der verfügbaren Daten oder die weitere Personalisierung der Anlagestrategien ist: Durch die technologische Weiterentwicklung ergeben sich große Chancen, aber auch die Risiken dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Drei große Trend-Themen sind der Einsatz von Künstlicher Intelligenz, die fortschreitende Automatisierung innerhalb des Asset Managements und die Tokenisierung – im Zusammenspiel haben bereits diese drei Trends die Chance, die Branche zu revolutionieren. 

Warum ist der digitale Wandel im Asset Management so wichtig? 

Steigende Kundenanforderungen bei gleichzeitigem Druck, Kosten zu senken oder auch der steigende Wettbewerb sind Herausforderungen, mit denen Finanzinstitute im Asset Management umgehen müssen. Die richtige Einschätzung und Nutzung der aktuell immer weiter in den Markt drängenden Technologien (neben KI sind das beispielsweise bereits bekannte Big Data, Cloud Computing oder Blockchain) können daher den entscheidenden Kosten- und Wettbewerbsvorteil bringen. 

Die schnell voranschreitende Entwicklung der Angebote rund um Künstliche Intelligenz findet auch im Asset Management ihren Einzug. Speziell im Bereich der Analyse großer Datenmengen oder zur Unterstützung der Risikobewertung kann diese Entwicklung einen großen Beitrag zur Beschleunigung oder Vereinfachung der Prozesse leisten. Zusätzlich können Marktprognosen durch den Einsatz von KI in Zukunft unter Berücksichtigung von deutlich mehr Parametern getroffen werden. Für Privatanleger bieten sich hier – in Kombination mit der nachfolgend beschriebenen Automatisierung – zusätzliche Chancen durch die Generierung KI-gestützter personalisierter Anlagestrategien. Die beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz entstehenden Herausforderungen, beispielweise hinsichtlich Datenqualität oder der Einhaltung von Regulatorischen Anforderungen, müssen den positiven Effekten gegenübergestellt und bewertet werden. Dazu zählen die erzielbare Zeitersparnis oder die Chance auf präzisere Vorhersagen. Hier wird es für Unternehmen wichtig sein, den jeweils richtigen und für die eigene Strategie passenden Weg zu wählen, um den größtmöglichen Vorteil aus dieser Entwicklung ziehen zu können. 

Die fortschreitende Automatisierung verschiedener Prozesse bietet Unternehmen die Möglichkeit, neue Produkte auf den Markt zu bringen. Gerade für den Bereich von Kleinanlegern ist die Nutzung sogenannter „Robo-Advisor“ eine sehr gute Möglichkeit, ihr Portfolio automatisiert verwalten zu lassen. Die Tools berücksichtigen dabei verschiedene Aspekte des jeweiligen Anlegers – die Risikobereitschaft oder auch den Anlagehorizont. Gleichzeitig können aufgrund der standardisierten Prozesse die Kosten so gering wie möglich gehalten werden. Die dahinterstehenden Asset Management Unternehmen können so neue Kundengruppen erschließen und ihr angebotenes Produktportfolio erweitern. Die hohe Kosteneffizienz und die häufig sehr niedrigen Mindesteinlagebeträge erleichtern vor allem Kleinanlegern den Markteintritt und den Zugang zu professionellen Investitionsmethoden.

Die Tokenisierung ermöglicht – basierend auf der Blockchain-Technologie - den Handel mit Vermögenswerten, welche in digitale Tokens umgewandelt werden. Hierbei hat ein Token nur den Bruchteil des Wertes des ursprünglichen Vermögenswertes, was vor allem auch kleineren Anlegern neue Anlagemöglichkeiten und besseren Zugang zu weiteren Märkten bietet. Zusätzlich können über die Tokenisierung Assets wie beispielsweise Immobilien einfacher gehandelt werden. Insgesamt werden die Transaktionen dadurch schneller und günstiger – das liegt vor allem daran, dass der Handel direkt über eine Blockchain abgebildet wird. 

Herausforderungen im Asset Management

Gegenüber den immensen Chancen, die sich durch diesen Wandel ergeben, stehen die Unternehmen gleichzeitig vor großen Herausforderungen im Rahmen des digitalen Wandels: 

• Anpassungsbedarf bei Mitarbeitenden: neue Skillsets im Umgang mit neuen Technologien werden benötigt, die über Schulungsmaßnahmen vermittelt werden müssen
• Datenschutz und Sicherheit: Sicherstellung des Datenschutzes sowohl der Finanz- als auch der Kundendaten
• Technologische Infrastruktur: vor allem die erfolgreiche Implementierung der Tokenisierung erfordert eine stabile Infrastruktur
• Regulatorische Anforderungen: Innovationen müssen mit den bestehenden regulatorischen Vorschriften in Einklang gebracht werden