22.05.2025

IBM License Metric Tool (ILMT): Lizenzkosten senken und Compliance-Risiken minimieren

Wie können Sie mit dem IBM License Metric Tool Ihre Lizenzkosten deutlich senken?

In den letzten Jahren sind die Preise für IBM-Software enorm angestiegen. Daher unternehmen Kunden von IBM allerlei Anstrengungen, um den damit verbundenen Kostensteigerungen entgegenzuwirken. Aufgrund der komplizierten und zum Teil undurchsichtigen Preis- und Vertragspolitik ist dies nicht immer einfach. Ein naheliegendes und vielfach genutztes Instrument zur Kostensenkung ist dabei die sogenannte Sub-Capacity-Lizenzierung von IBM Open Systems Software (PA Software). Diese kann insbesondere bei den prozessorkernbasierten Lizenzmodellen PVU, VPC und RVU eingesetzt werden.

Einfach gesagt benötigt man hierbei lediglich Lizenzen für die virtuelle Umgebung, in der die betreffenden Produkte eingesetzt werden, statt für den ganzen physischen Server. Damit wird eine kostenwirksame Reduktion der Lizenzmenge ermöglicht. Allerdings bindet IBM dies an ein paar zusätzliche Anforderungen. Die wohl anspruchsvollste ist der Einsatz eines durch IBM zugelassenen Tools zur Erfassung des Lizenzverbrauchs. Standardmäßig wird dabei das kostenfreie IBM Licence Metric Tool (kurz: ILMT) eingesetzt. 

Wie funktioniert Sub-Capacity-Lizenzierung?

In vielen Unternehmen wird auf Virtualisierungstechnologien gesetzt, um die Kapazitäten der OnPrem-Umgebungen zu optimieren. Es macht Sinn, auch den Lizenzeinsatz auf dieser Ebene zu steuern.

Die Full-Capacity-Lizenzierung stellt dabei den Standard- und Maximalfall für die Ermittlung der benötigten Lizenzen dar. Um die Lizenzersparnis für die Lizenzierung der virtuellen Umgebungen in Sub-Capacity nutzen zu dürfen, müssen einige Anforderungen erfüllt werden: 

 

  • Einsatz des IBM Licence Metric Tool (oder einer von IBM akzeptierte Alternative)

  • Klassifizierung (Zuweisung) der gefunden IBM Softwarekomponenten zu den korrekten Lizenz-Produkten

  • Erstellung von Quartalsberichten (Dokumentation der vergangenen 8 Quartale)

 

Das Tool ILMT liefert dabei die Funktionalitäten, um die Anforderungen an Sub-Capacity-Lizenzierung umsetzen zu können. Die Verantwortung für die korrekte Umsetzung liegt jedoch beim Kunden. Dadurch ergeben sich Know-How-Anforderungen an technischen Betrieb, Bedienung und insbesondere die IBM-Lizenzbedingungen. 

Das Ziel ist also klar formuliert: Ein effizientes und fachlich korrektes ILMT-Management, um sowohl die Lizenzkosten als auch Compliance-Risiken für IBM-Software deutlich zu reduzieren.

Welche Risiken kommen mit dem Einsatz von ILMT?

Die Erfüllung der Anforderungen für den Einsatz von ILMT ist komplex, woraus sich auch Risiken ergeben. Im schlimmsten Fall kann in einem Audit die Nachlizenzierung bis zum Full-Capacity-Szenario gefordert werden.

  • Wegfall der Unterstützung eingesetzter Technologien

    ILMT als agentenbasiertes Tool unterstützt nicht alle Betriebssysteme und Virtualisierungstechnologien. Gehören Teile der eigenen IT-Infrastruktur nicht (mehr) zu den unterstützten Technologien, so können diese nur als Full-Capacity lizenziert werden.

  • Fehlerhafte Zuordnung von Installationen zu Produkten

    IBM bietet ein großes Produktportfolio mit Bündelungsoptionen und diversen Lizenzmetriken. Aus erkannten Installationen auf das richtige Lizenz-Produkt zu schließen, ist mitunter kompliziert. Dadurch ergeben sich teilweise Fehler in der Zuordnung und daraus wiederum falsche Werte bezüglich des Lizenzbedarfs.

  • Lange nachvollziehbare Lizenzhistorie

    Durch die Dokumentationspflicht von zwei Jahren können in Audits auch der Lizenzbedarf für diese Zeit nachvollzogen und bewertet werden. Aufgrund der, im Vergleich zu Full-Capacity, höheren Volatilität der Sub-Capacity-Umgebungen besteht es ein größeres Risiko, dass vergangene Bedarfe teuer nachlizenziert werden müssen.

  • Folgen von IBM Audits

    Im Verlauf von IBM Audits aufgedeckte Unterlizenzierungen bedeuten teure Nachlizenzierungen. Die vertraglich verhandelten Rabattierungen gelten in diesem Fall in der Regel nämlich nicht.

Welche konkreten Maßnahmen können das Risiko minimieren?

Schaffung von Transparenz

 

Es ist sinnvoll, dass die mit ILMT ermittelten Sub-Capacity-Lizenzdaten gemeinsam mit den Full-Capacity-Daten in einem zentralen Lizenzmanagement zusammengeführt und ausgewertet werden. Damit fungiert das Lizenzmanagement als „Single Point of Truth“ für IBM-Lizenzierung. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Übersicht über Bestände und Verbräuche. 

 

Aufbau von Know-How

 

Die Lizenzbestimmungen von IBM sind komplex und vielfältig. Die Schaffung einer zentralen Instanz mit dem notwendigen Know-How kann dazu beitragen, die aktuelle Compliance-Situation zu überblicken und zu bewerten. 

 

Stakeholder Management

 

Der zentrale Ansprechpartner berät weitere Stakeholder (u.a. Product Owner) zu Rechten und Pflichten bei Veränderungen in ihrer Infrastruktur. Um dies zu bewerkstelligen, lohnt es sich, ein Grundverständnis der Lizenzmetriken bei allen involvierten Stakeholdern zu schaffen. 

 

Regelmäßige Prüfung auf Änderungen der ILMT-Anwendung

 

IBM veröffentlicht ungefähr viermal im Jahr Ankündigungen über Anpassungen der ILMT-Anwendung. Prüft man diese regelmäßig, kann rechtzeitig auf diese reagiert werden. Damit lassen sich teure Nachkäufe von Lizenzen oft vermeiden oder zumindest reduzieren.

Erstellen von Berichten in kürzeren Abständen

Beim Einsatz von Sub-Capacity-Lizenzierung muss pro Quartal ein Lizenzbericht angefertigt werden, um die Anforderungen von IBM zu erfüllen. Allerdings kann eine engmaschigere Berichterstattung für das Lizenzmanagement Vorteile haben:

Aktuellere Darstellung von Lizenzverbräuchen
Schnellere Erkennung von Lizenzabweichungen
Einfachere Dokumentation
Automatisierung
Weniger Stress im Audit

Je aktueller der bekannte Lizenzverbrauch, desto aussagefähiger ist das Lizenzmanagement. Denn so können Veränderungen im Lizenzverbrauch schnell nachvollzogen werden. Damit kann das Lizenzmanagement die Bedarfsplanung anpassen oder mögliche Fehlerquellen erkennen.

Welche weiteren Vorteile bietet ILMT?

Die enormen Einsparpotenziale machen ILMT zu einem integralen Bestandteil der meisten größeren IT-Infrastrukturen mit IBM Softwareprodukten. Die komplexen Anforderungen vollständig zu realisieren ist jedoch oft schwierig. Die Pflicht zur Pflege der Lizenzdaten und Dokumentation der ILMT-Daten liegt beim Lizenznehmer.  Die so gewonnenen Daten können allerdings auch genutzt werden, um weitere Vorteile zu realisieren: 

 

  1. Erhöhung der Nachvollziehbarkeit für zukünftige Planung: 
    Die in ILMT erhobenen Lizenzdaten werden mitsamt ihrer Historie lückenlos erfasst. Dadurch lassen sich Änderungen schnell und unkompliziert einsehen. Ein Austausch über Verbräuche, Peaks und zukünftige Bedarfe mit einem auf aktuellen Daten operierenden Lizenzmanagement ist von hohem Wert für die Planung des zukünftigen Lizenzbedarfs.

     

  2. Vermeidung von Lizenzkosten durch Einhaltung von Fristen: 
    In gewissen Situationen (z.B. einer Migration auf neue Server) hat der Kunde ein zeitlich begrenztes Recht, seinen Lizenzverbrauch zu erhöhen. Die Fristen hierbei sind i.d.R. knapper als die vertragliche Pflicht zur Erstellung des Quartalsberichts. Durch die Erstellung regelmäßiger ILMT-Berichte können Verbräuche genauer betrachtet und begleitet werden. So können Nachkäufe nach Ablauf der Frist vermieden werden.

     

  3. Kosteneinsparungen durch Optimierung der Lizenznutzung: 
    Ein Überblick über die genutzten Serverumgebungen und abrechnungsrelevante Installationen kann maßgeblich dabei unterstützen Lizenzoptimierungen zu betreiben. Denn oft ist selbst Product und Server Ownern nicht klar, wie viel Lizenzen von einzelnen Servern verbraucht werden. Visibility zu schaffen, kann es diesen Stakeholdern erlauben, ihre Umgebungen zu optimieren und damit Lizenzkosten zu sparen.

     

  4. Konkretisierung von Lizenzdaten in Vertragsverhandlungen: 
    Häufig werden IBM-Softwareverträge für mehrere Jahre geschlossen, um sowohl Planungs- als auch Kostensicherheit zu gewährleisten. ILMT-Daten in der Vorbereitung der Verhandlung, u.a. als Datengrundlage für die Erhebung der zukünftigen Bedarfe Dies erlaubt eine Härtung der bezogenen Mengengerüste und erleichtert die Budgetplanung.

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